Pfingstsonntag, 28.5.2023, 19.00 Uhr, Pfarrkirche EdH
Der Geist weht, wo er will…
Bericht von Marion Geiger
… er sehnt sich nach singenden, perlenden, jubelnden und raunenden Flötentönen, wiederum begleitet von wundervollen Harmonien und Läufen verschiedenster Tasteninstrumente. Der musikalische Geist erklingt in der Kirche und erreicht alles und jeden, der an diesem Pfingstsonntag, dem 28.5.2023 in der Pfarrkirche EDH das Konzert von Jutta Michel-Becher und Nik Tarasov hört.
Das Publikum lauscht gespannt den Werken von Pergolesi, Mozart, Gluck, Rheinberger und Olsson, virtuos vorgetragen von beiden Musikern, die zusätzlich eine gemeinsam komponierte Suite, basierend auf dem Choral „Komm Heil‘ger Geist, der Leben schafft“, mit Tiefe und Brillanz zum Besten geben. Was kann geistreicher sein als diese besondere Art von Musikgenuss?
Frau Michel-Becher spielt an vier Tasteninstrumenten, zwischen denen sie flink hin- und herwechselt. Herr Tarasov verwendet zwölf verschiedene Instrumente, sowohl restaurierte historische wie auch moderne Flöten. Es ist körperlicher Großeinsatz erforderlich, denn je nach Art der Komposition finden zahlreiche Instrumentenwechsel statt. Für den wunderbaren Wohlklang sorgt unter anderem die Organistin auch mit den vorab ausgewählten Registern. Die Registrierung ist eine wahre Kunst, die sich nach dem Charakter des Stückes, der Raumakustik und in diesem Konzert auch nach den dazu ertönenden Flöten richtet.
Nik Tarasov stellt jedes einzelne Instrument aus seiner beachtlichen Blockflötensammlung in informativer und humorvoller Weise vor. Ein sympathischer, nahbarer Flötist ist er, der intensiv und berührend zu spielen vermag. Hin und wieder entlockt er seinem Publikum ein herzhaftes Lachen mit seinen schmissig-scherzhaften Anmerkungen. Wie er beispielsweise sein Instrumentarium mit jenem der Rockband Deep Purple vergleicht. Das kommt beim Publikum an, macht Laune und weckt Neugier auf mehr.
Mit dem Stück „Die Mainacht“ von Brahms findet dieser Konzertabend ein wunderschönes Ende.
